Das Gewicht von Gold in der Luft: Die Gewichtsherausforderung in der Luft- und Raumfahrtindustrie
In der Luft ist jedes Kilogramm Gold wert! Und zwar buchstäblich. In der Luftfahrtindustrie kämpfen die Konstrukteure schon seit Jahren mit dem Gewichtsproblem. Ein Flugzeug von überflüssigen Kilos zu befreien, ist ein natürlicher Weg, um die Effizienz der Maschine im Flug zu steigern. Es wird geschätzt, dass ein Kilogramm Flugzeuggewicht für die Produktion von bis zu 25 Tonnen Kohlendioxid verantwortlich ist! Die Verringerung des Volumens von Körpern oder tragenden Komponenten bei gleichzeitiger Verbesserung der Leistung ist daher die wichtigste und größte Herausforderung für die Luft- und Raumfahrtindustrie. Man könnte also sagen, dass jedes Kilogramm im Luftraum für Flugzeugkonstrukteure so wertvoll ist wie Gold selbst!
Neue Horizonte im 3D-Druck: Multi Jet Fusion in der Luft- und Raumfahrt
Für die Luft- und Raumfahrtindustrie bietet u.a. HP seine Lösung für die additive Fertigung von Bauteilen mit der Multi Jet Fusion-Technologie an. Diese Lösung, bei der pulverförmige Kunststoffe selektiv miteinander verbunden werden, ermöglicht es, das Gewicht von Strukturbauteilen für Flugzeuge deutlich zu reduzieren. Gedruckte Bauteile aus Polyamiden sind nicht nur wesentlich leichter als ihre mit herkömmlichen Technologien hergestellten Gegenstücke, sondern weisen auch eine sehr hohe Festigkeit auf. Ein großer Vorteil von inkrementellen Technologien wie SLS oder MJF ist die Möglichkeit, Teile mit sehr komplexen Geometrien herzustellen, was letztlich dazu beiträgt, die Festigkeit beizubehalten und sogar zu verbessern und gleichzeitig das Gewicht des Teils zu reduzieren, sogar um mehr als 70 %!
Fertigungsrevolution in der Luft- und Raumfahrtindustrie: 3D-Druck bei Airbus Aerospace
Der globale Luft- und Raumfahrtriese Airbus setzt schon seit Jahren auf den 3D-Druck, aber 2021 hat er seinen technologischen Prozess grundlegend umgestaltet, um additive Technologien in großem Maßstab einzusetzen. Die Kabinenverkleidungen und Gepäckfächer von Modellen wie dem A320 und dem A350, mit denen wir inzwischen vertraut sind, werden nun im 3D-Druckverfahren hergestellt. Es wird geschätzt, dass mehr als 70 Prozent aller Flugzeuge, darunter nicht nur Passagier-, sondern auch Transport- und Militärflugzeuge, inzwischen über eine beträchtliche Anzahl inkrementeller Details verfügen.
Dawid Boratyński