Der 3D-Druck revolutioniert nicht nur das Leben der Erwachsenen, sondern auch das der Kinder. Aufgrund der großen Vielfalt an Spielzeugen und der weit verbreiteten Verwendung von Kunststoff auf dem Markt können wir davon ausgehen, dass immer mehr Produkte mit der Multi Jet Fusion-Technologie hergestellt werden, die sich ideal für die schnelle und hochpräzise Reproduktion von komplexen Formen eignet.
Drucken Sie Ihren Klon
Einzigartiger Kunde, einzigartige Puppe – das ist die Idee des spanischen Puppenherstellers LookReal. Das Team hat sich zum Ziel gesetzt, Puppen zu schaffen, die alle einzigartig sind. „Um dies zu erreichen, mussten wir über das Bemalen und Verzieren hinausgehen. Menschen haben unterschiedliche Gesichtszüge, und wir wollten sie im wirklichen Leben einfangen. Wir brauchten eine Möglichkeit, jedes Gesicht unabhängig zu gestalten“, sagt LookReal-CEO Philippe Joubert.
Eine LookReal-Produktionspuppe, die nach dem Ebenbild des Kunden geschaffen wurde.
Die Personalisierung jeder einzelnen Puppe wäre zwar möglich, würde aber viel Zeit in Anspruch nehmen und damit unwirtschaftlich werden. LookReal hat den gesamten Prozess rationalisiert und automatisiert, indem es digitale Bilder des Gesichts in einer speziellen Software verwendet und dann das Objekt mit einem HP Multi Jet Fusion-Drucker im dreidimensionalen Raum nachbildet.
Das für den Druck der Puppen verwendete Material ist sehr aufnahmefähig für verschiedene Arten von Farbe, so dass die Puppen in jeder beliebigen Farbe bemalt werden können. Außerdem werden mit dem HP Multi Jet Fusion Drucker in den 8-10 Stunden, die ein herkömmlicher 3D-Drucker für den Druck eines Teils benötigt, 250 Teile gedruckt.
Die verschiedenen Phasen der Herstellung von personalisierten Puppen.
Die Superkräfte des 3D-Drucks
Ein weiteres Beispiel dafür, wie man ein Spielzeug individuell auf ein Kind zuschneiden kann, ist die Initiative des Krankenhauses Sant Joan de Deu in Barcelona – „La Brigada de los Valientes“ oder die „Brave Brigade“. Dabei handelt es sich um ein Projekt, bei dem kleine Patienten die Möglichkeit hatten, dank der großen Kraft von MJF ihre eigenen Superheldenfiguren zu schaffen. In den kreativen Prozess konnten natürlich auch Profis einbezogen werden, die der Fantasie auf dem Papier Leben einhauchen, nämlich Zeichner aus der Comicbranche, die für ihre Arbeit für so renommierte Verlage wie DC Comics und Marvel bekannt sind. In mehreren Sitzungen haben die Kinder zusammen mit den Zeichnern und dem Drehbuchautor einen Film erstellt, der aus digitalen Skizzen von sechs Figuren besteht, die sie gemeinsam entworfen haben.
Sechs Superhelden, die im Rahmen des Projekts geschaffen wurden: Reina Alada, Strongess, Repair-Man, Sparta XXIII, Supergarr, Dra. Gema.
Während der Aufgabe trat jedoch ein Problem auf. Eines der teilnehmenden Mädchen hatte eine Sehschwäche, die sie daran hinderte, die 3D-Visualisierung mit der von ihr entworfenen Figur zu sehen. Daraus entstand die Idee, eine Figur speziell für sie zu drucken, die sich dann zu dem umfassenderen Konzept entwickelte, alle sechs Figuren zweimal (zwei von jeder Figur) mit Hilfe der Multi Jet Fusion-Technologie zu erstellen. Hierfür wurde ein HP Jet Fusion 580 Color 3D-Drucker verwendet, mit dem die verschiedenen Elemente der Superhelden eingefärbt werden konnten, was zweifellos zu spektakulären Endergebnissen führte. Die Bemalung erfolgte mit der „Polypaint“-Technik, bei der jedem Punkt des Modells ein RGB-Wert im 8-Bit-Format zugewiesen wird, und die in der Struktur gespeicherten Daten dann vom Drucker ausgelesen werden.
Ein Auszug aus dem Entwurf des 3D-Modells des Helden von Sparta XXIII und die endgültige Version der Figur.
„Der gesamte Bemalungsprozess ist ziemlich arbeitsintensiv und wir hätten vielleicht sogar darauf verzichten können, aber die endgültige Qualität des HP-Farbdrucks ist spektakulär, bietet einen außergewöhnlichen Detailgrad und hat sich gelohnt“, – freut sich Xan Elias Borras Borrell, der an dem Projekt beteiligte 3D-Bildhauer.
Karolina Urbaniak